Leonie Dauenhauer, CEO der LUXXCON Gmbh im Interview:
„Mich fasziniert die Geschwindigkeit der digitalen Welt. Innerhalb von Sekunden kann man die Denkrichtung wechseln und ein neues Image krieren. Das ist eine riesengroße Chance für Brands.“
Leonie Dauenhauer wurde in einem kleinen Dorf auf der Schwäbischen Alb geboren, lebt nach Stationen in München und Zürich mittlerweile in Kempten im Allgäu und widmet sich gemeinsam mit einem internationalen Kreativteam dem Aufbau von Marken. Wir haben mit der Designerin über Cross-inspiring, ihren Schaffensprozess und die Bedeutung von Design in unserer heutigen Welt gesprochen.
Leonie , mit welchen Worten kann man dich am besten beschreiben?
Ich würde mich als ganzheitlichen Ästhet beschreiben. Als schnell, neugierig und offen.
Welche Ansprüche stellst du an eine Marke?
Ein Brand muss authentisch sein und Antworten auf die richtigen Fragen haben. Erst wenn wir verstehen, wie die Dienstleistung oder das Produkt funktioniert und wen die Marke erreichen will, können wir gute Arbeit leisten. Wir setzen auf ein substanzielles Fundament, stellen die richtigen Fragen und bleiben immer kritisch. Wenn ein Brand diesem Prozess standhält, hat er das Zeug zur Legende.
Wo findest du Inspiration für deine Entwürfe?
Mein Kopf ist 24h gierig nach Neuem, das heißt Inspiration finde ich eigentlich überall. Ich nenne das Cross-inspiring. Eine Idee für ein Packaging kann aus einem Kochrezept erfolgen, eine digitale Visualisierung aus einem alten Kinderbuch das ich meinem Sohn vorlese. Ein Brandkonzept aus einer Begegnung mit anderen Menschen. Deshalb bin ich immer wach, neugierig und visionär und versuche soviel wie möglich von der Welt um mich herum wahrzunehmen. Und ich zwinge meinen Kopf, die Denkrichtung zu wechseln und gewohnte Muster zu verlassen. Nur so kann Innovation entstehen.
Was meinst du, wie hat sich die Bedeutung von Design in unserer heutigen Welt verändert?
Die wohl größte Veränderung stellt sicherlich der digitale Wandel dar, der auch die größten Chancen birgt. Im Gegensatz zu früher setzten Marketingkonzepte beim Image weniger auf Perfektionismus als auf Authentizität. Echte Menschen, mit denen der Kunde sich identifizieren kann, ehrliche Produkte, die Nachhaltigkeit nicht nur vorspielen sondern leben, das ist gefragt. Die Konsumenten sind da kritischer geworden und fragen genauer nach.
„Identität bewahren, Zukunft gestalten. Das ist mein Credo.“
Beschreibe uns deinen Schaffensprozess.
Am Anfang eines jeden neuen Jobs steht ein Gespräch in dem ich und mein Team versuchen, das Produkt oder die Dienstleistung umfassend zu verstehen. Und wir schauen uns die Menschen hinter der Marke an. Das ist für uns sehr relevant für den Designprozess. Wir setzen auch hier auf Substanz, nicht auf oberflächliche Hülle. Wir stellen viele Fragen, hören zu und werfen manchmal auch alles über den Haufen. Nicht weil uns das Spaß macht, sondern weil es für die Marke wichtig ist.
Durch diese Prozesse können wir eine Zielgruppe definieren. Das ist ein elementarer Schritt. Das beste Design nützt nichts, wenn es beim Kunden nicht ankommt. Was danach kommt, ist Erfahrung, Gespür und Mut. Neue Wege gehen, Innovationen aufspüren und nachhaltige Marken aufbauen. Und nie diese unbändige Freude an diesem fantastischen Job verlieren.